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Mit dem irakischen Journalist Muntaser el Saidi hat das Schuhwerfen einen neuen Höhepunkt erlebt. Damals, im Irak war Schuhwerfen wohl schon sehr in Mode bevor Bush zum Abschied nach Bagdad kam. „Schon die Statuen des von George W. Bush gestürzten irakischen Diktators Saddam Hussein traktierte die geschundene Bevölkerung mit ihren Schuhen.“ Dabie wird eine hohe Symbolik dem Schuhwerfen nachgesagt. „Jemanden mit der Unterseite eines Schuhes zu berühren oder ihm gar nur die Schuhsohle zuzuwenden, ist in Arabien die ultimative Erniedrigung. Die Beleidigung bedeutet: „Du stehst noch tiefer als meine Schuhe.“
Der irakische Journalist erhielt für seine beiden Wurfschuhe viel Zuspruch bei der Bevölkerung. „In mehreren irakischen Städten gingen Tausende Menschen auf die Straße und forderten die Freilassung des jungen Reporters. In Nadschaf warfen einige Schuhe auf einen US-Militärkonvoi und beschimpften US-Präsident George W. Bush als Kuh.“ Jedoch die Justiz verfolgte ihn trotz Tapferkeitsmedaille und auch obwohl „die libysche Hilfsorganisation Wa Attassimu … dem Journalisten eine Medaille für seinen Mut (verlieh). Vorsitzende der Gruppe ist die Tochter von Staatschef Muammar Gaddafi, Aicha.“
Schuhwerfen wurde schnell international mehr als nur Protest, teilweise entwickelten sich Kunstformen daraus., so etwa in den USA. „Wer die MAda Shell Gallery im Städtchen Ashland besuchte, durfte nicht nur Schuhe auf den scheidenden Präsidenten George W. Bush werfen, sondern auch noch mit dem Gefühl nach Hause gehen, einen Beitrag zur Kunst geleistet zu haben.“ „Zudem inspirierte der Schuhwurf Gegner Bushs zu zahlreichen Internetspielen.“
Und so traf es auch den chinesischen Staatsgast „Wen Jiabao“ der „sprach am Montag“, den 021.02.09 „in der Universität Cambridge, als ein Demonstrant einen Schuh auf den chinesischen Ministerpräsidenten schleuderte.“
Der Student, Martin J., ein Deutscher steht nun seit Montag vor einem Gericht in der ehrenwerten Universitätsstadt Cambridge. „Die Anklage wirft dem Pathologie-Studenten Störung der öffentlichen Ordnung, Beleidigung und Aufruf zur Gewalt vor. Der Deutsche, der mit seiner Tat gegen die Menschenrechtspolitik Chinas protestieren wollte, hatte sich als nicht schuldig bezeichnet.“ Drei Tage soll der Prozess dauern und dann wissen wir, ob wir ihn „befreien“ müssen, Barfuß natürlich, wegen der Schuhabdrücke.
😉 Wir wünschen Martin dem Schuhwerfer veil Erfolg und hoffen auf ein Gericht das nicht nach der deutschen Piefkementalität arbeitet.